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Was ist Data-Driven Recruiting?

Data-Driven Recruiting bezeichnet einen Rekrutierungsprozess, den man auf der Basis von Daten optimiert und steuert. Das Ziel ist es, Personalentscheidungen auf der Grundlage von objektiven und messbaren Daten zu treffen, anstatt auf das Bauchgefühl oder auf subjektive Einschätzungen zu vertrauen. Data-Driven Recruiting umfasst die Analyse von Bewerberdaten, das Nachverfolgen von Rekrutierungsprozessen sowie die Erfolgsmessung verschiedener Recruiting-Massnahmen.

Statt sich auf bisherige persönliche Erfahrungen zu verlassen, greifen Unternehmen vermehrt auf Datenanalysen zurück, um bessere Recruiting-Entscheidungen treffen zu können. Quellen dieser Daten sind einerseits interne (Bewerbermanagementsysteme, Stellenausschreibungen und Karriereseite), andererseits externe (Arbeitgeberbewertungs-Websites und Jobbörsen).

Darum ist Data-Driven Recruiting wichtig

Je umkämpfter der Arbeitsmarkt ist, desto mehr sind Unternehmen bei der Suche nach neuen Talenten auf ein effektives und effizientes Recruiting angewiesen. Aufgrund des aktuell herrschenden Fachkräftemangels kann es sich kaum ein Arbeitgeber mehr leisten, Fachpersonen zu suchen, ohne Fakten als Entscheidungsgrundlage für das Vorgehen zu nutzen. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel nicht weiss, wo die passenden Talente zu finden sind, wird es nicht am richtigen Ort nach ihnen suchen. Rekrutieren «ins Blaue» ist also nicht nur ineffizient, sondern bewirkt, dass Unternehmen im Wettbewerb um Talente nicht mithalten können.

Vorteile von Data-Driven Recruiting

Mit Daten können fundierte Entscheidungen im Recruiting getroffen werden. Konkret zeigt sich dies in folgenden Vorteilen:

  • Zielführender Recruiting-Prozess: Durch datenbasierte Analysen lässt sich der Rekrutierungsprozess effizienter gestalten. So können Unternehmen schneller die passenden Menschen finden, da sie wissen, wo sie diese suchen müssen. Beispiel: Wenn Daten zu den Seitenbesuchen zeigen, dass sich die Maurer:innen auf handwerker-jobs.ch bewegen, ist die betreffende Stellenanzeige unbedingt auf dieser Plattform auszuspielen.
  • Qualität der Einstellungen verbessern: Indem sie datenbasierte Entscheidungen treffen, können Unternehmen sicherstellen, dass sie die Kandidat:innen auswählen, die am besten zur offenen Stelle und zum Unternehmen passen. Das minimiert Fehlentscheidungen und reduziert die Fluktuation von Mitarbeitenden.
  • Kosteneinsparungen: Ein datenbasierter Ansatz hilft, die Kosten pro Einstellung zu senken. Durch die Optimierung der Kandidatensuche und -auswahl reduziert sich der Kostenaufwand für ineffiziente Rekrutierungswege auf ein Minimum. Beispiel: Falls keine passenden Bewerbungen auf Inserate auf einer bestimmten Jobplattform eingehen, braucht das Unternehmen den Job auf dieser Plattform nicht mehr zu bewerben.
  • Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Daten bieten Transparenz und ermöglichen es, jeden Schritt des Rekrutierungsprozesses analysieren zu können.
  • Bessere Candidate Experience: Daten liefern wertvolle Einblicke in das Verhalten der Kandidat:innen. So kann die Kommunikation mit den Bewerber:innen sowie deren Erfahrung im Bewerbungsprozess, also die Candidate Journey, kontinuierlich optimiert werden.

Ein paar spannende Fakten zum Data-Driven Recruiting

  • 77% aller HR-Fachpersonen nutzen bereits Daten für ihre Personalplanung.
  • Mit Data-Driven Recruiting können sich Unternehmen bis zu 23 Stunden Arbeitsaufwand pro Woche sparen.
  • 75% aller KMU, die Data-Driven Recruiting anwenden, messen die Zeit von der Stellenausschreibung bis zur Einstellung. Aber nur 34% messen, wie viele Mitarbeitende längerfristig im Unternehmen verbleiben.
  • Erst 50% aller Unternehmen nutzen Ergebnisse von Datenanalysen, um konkrete Massnahmen abzuleiten. Immerhin 69% stimmen der Aussage (eher) zu, dass das HR nützliche Erkenntnisse aus HR-Management-Daten zieht.
  • Als Datenquellen fürs Data-Driven Recruiting sind Daten aus dem HR-Management-System am beliebtesten: 91% der Unternehmen nutzen diese Quelle. Externe Quellen werden relativ selten benutzt; am ehesten Arbeitsmarktdaten (18%).

Quellen: FHNW, index-Blog

Tools und Methoden des Data-Driven Recruitings

Es gibt verschiedene Ansätze und Tools, die sich fürs Data-Driven Recruiting nutzen lassen. Dazu gehören folgende:

  • ATS (Bewerber-Tracking-Systeme): Hierbei handelt es sich um Software-Anwendungen, die dabei helfen, Bewerbungen zu verwalten und zu analysieren. ATS bieten häufig bereits integrierte Datenanalysetools, die als Grundlage zur Verbesserung des Bewerbungsprozesses nutzbar sind.
  • Verschiedene KI-gestützte Tools: Künstliche Intelligenz kommt für verschiedene Aufgaben im Data-Driven Recruiting zum Einsatz, etwa, um Vorstellungsgespräche zu analysieren oder Kandidat:innen nach bestimmten Fähigkeiten vor zu selektionieren.
  • Performance Tracking: Viele Unternehmen nutzen Kennzahlen, um langfristig den Erfolg von Recruitingmassnahmen zu messen. Die Qualität des Recruiting-Prozesses wird überwacht, Verbesserungspotenziale erkannt und Optimierungen können zeitnah angestossen werden.
  • Predictive Hiring Analytics: Durch prädiktive Modelle können Unternehmen voraussagen, welche Kandidat:innen besonders gut zu den Anforderungen der offenen Stellen passen und langfristig erfolgreich im Unternehmen sein werden. Zudem kann durch diese Modelle vorausgesagt werden, welche Kandidat:innen das Unternehmen in Zukunft benötigt. Dementsprechend können für diese Zielgruppe passende Recruiting-Massnahmen aufgegleist werden.

Beispiele für Messgrössen (KPIs) im Data-Driven Recruiting

Um den Erfolg von Data-Driven Recruiting zu steuern, sind verschiedene Key Performance Indicators (KPIs) relevant. Wichtige Kennzahlen sind etwa folgende:

  • Time to Hire: Diese Kennzahl bezeichnet die durchschnittliche Zeit, die benötigt wird, um eine Stelle zu besetzen. Eine kurze Time to Hire spricht für einen effizienten Recruitingprozess.
  • Cost per Hire: Gemeint sind die Kosten, die für die Einstellung eines neuen Mitarbeiters oder einer neuen Mitarbeiterin anfallen. Dies umfasst Ausgaben zur Kandidatengewinnung sowie interne HR-Kosten.
  • Cost of Vacancy: Hier werden die Kosten gemessen, die anfallen, wenn eine Stelle unbesetzt bleibt. Welche Kostenpunkte dabei zu berücksichtigen sind, erfahren Sie hier.
  • Channel Effectiveness: Diese Kennzahl zeigt, welche Rekrutierungskanäle am geeignetsten sind, um passende Kandidat:innen zu finden. Hierzu wird nachverfolgt, über welche Kanäle die Bewerbungen eingegangen sind, welche tatsächlich zu einer Einstellung führen.
  • Offer Acceptance Rate: Diese Zahl bezeichnet den Prozentsatz der Kandidat:innen, die ein Jobangebot tatsächlich annehmen. Eine niedrige Rate könnte auf Probleme im Bewerbungsprozess oder auf unattraktive Anstellungsbedingungen hinweisen.
  • Quality of Hire: Dieser KPI zeigt auf, wie gut ein neuer Mitarbeiter oder eine neue Mitarbeiterin zur ausgeschriebenen Stelle passt und inwiefern die Person zur Erreichung der Geschäftsziele beiträgt.
  • Employee Retention Rate: Diese Kennzahl misst, wie lange Mitarbeiter:innen nach der Einstellung im Unternehmen verbleiben. Eine hohe Fluktuation impliziert, dass das Unternehmen die richtigen Talente nicht langfristig binden kann.

Für welche Unternehmen empfiehlt sich Data-Driven Recruiting?

Wenn es sich nicht gerade um eine Ich-AG, die kein Personal sucht, oder eine Kleinstfirma handelt, bietet sich Data-Driven Recruiting für alle Unternehmen an. Selbst kleinere Betriebe können durch einen datengetriebenen Ansatz ihre Ressourcen optimal nutzen und sich auf die Kandidat:innen konzentrieren, die am besten zu ihnen passen.

Besonders vom Data-Driven Recruiting profitieren Unternehmen mit einem hohen Rekrutierungsvolumen. Wenn viele Stellen schnell und kontinuierlich besetzt werden müssen, hilft die datenbasierte Analyse, diese Prozesse übersichtlich und effizient zu gestalten. Aber auch Unternehmen in stark umkämpften Märkten hilft Data-Driven Recruiting: Für diese kann ein datengestützter Ansatz den entscheidenden Vorteil bieten, um die besten Talente schneller zu identifizieren und anzusprechen. Weiter profitieren Unternehmen mit einer hohen Fluktuation vom datenbasierten Recruiting. Dadurch lässt sich die Qualität von Bewerbungsprozessen und Einstellungen verbessern, was zu einer höheren Mitarbeiterbindung führt.

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Mehr zu datenbasierten Recruiting-Massnahmen finden Sie in unseren Blogbeiträgen zu den Themen Stellenanzeigen und Zielgruppenansprache.

Eine Antwort zu «Was ist Data-Driven Recruiting?»

  1. […] Mehr zum datenbasierten Recruiting lesen Sie in unserem Info-Beitrag zum Data-Driven Recruiting. […]

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