Als Recruiter:in, HR-Fachperson oder Geschäftsführer:in wissen Sie, wie schwierig es ist, passende Mitarbeitende zu finden. Sie wissen aber auch, wie entscheidend das für Ihren Erfolg ist. Ein wichtiges Element jeder erfolgreichen Rekrutierung? Eine Stellenanzeige, die heraussticht und die Zielgruppe überzeugt. Doch wie sieht so eine Stellenanzeige aus? Lesen Sie weiter, um die wichtigsten Trends und Tipps für 2025 zu entdecken.
Jobtitel: Eindeutig statt kreativ
Der Jobtitel ist das Erste, was Bewerber:innen sehen. Und wenn er nicht ansprechend oder unklar formuliert ist, auch das Letzte. Zu ausgefallene Begriffe wie «Marketing-Zauberer» oder «IT-Superwoman» sind schon länger out. 2025 ist definitiv kein Platz mehr dafür. Warum? Weil niemand nach einem solchen Begriff sucht und Ihre Stellenanzeige deshalb nicht gefunden wird.
Was funktioniert?
- Klare Bezeichnungen: Verwenden Sie Begriffe, die potenzielle Kandidat:innen auch in Suchmaschinen eingeben. Statt «Sales Rockstar» schreiben Sie «Verkaufsleiter/in».
- Gendersensible Sprache: Jobtitel wie «Projektleiter/in» oder «Projektleiter/in (m/w/d)» erzielen deutlich mehr Klicks. Rein männliche Titel dagegen wirken abschreckend und werden weniger oft angeschaut.
- Kurz und prägnant: Titel mit 21 bis 30 Zeichen performen laut unserer Auswertung am besten. Je länger der Titel, desto weniger Aufmerksamkeit bekommt er.
Beispiel:
Statt: «Visionärer Kundenflüsterer für unser Sales-Team gesucht!»
Besser: «Key Account Manager/in 80-100%»
Vorteile in den Vordergrund stellen
Im Jahr 2025 haben Fachkräfte die Wahl – und das wissen sie. Das bedeutet: Wenn Ihre Stellenanzeige wie eine Einkaufsliste voller Anforderungen klingt, scrollen die meisten weiter. Starten Sie stattdessen mit den Benefits. Warum sollte jemand ausgerechnet bei Ihnen arbeiten?
Das macht Ihre Anzeige attraktiv:
- Seien Sie konkret: «Flexible Arbeitszeiten» oder «attraktive Vergütung» klingt zwar gut, aber es bleibt zu vage. Besser: «Freitagnachmittag ist bei uns frei» oder «Wir zahlen 80% Ihres ÖV-Abos».
- Transparenz beim Gehalt: Auch wenn es in der Schweiz keine Pflicht gibt, Gehaltsangaben zu machen, bevorzugen viele Kandidat:innen Inserate mit konkreten Zahlen. Sie reduzieren so unpassende Bewerbungen und Stellenanzeigen werden bis zu 3x mehr angeklickt. Entdecken Sie noch mehr Vorteile von Lohnangaben in Stellenanzeigen.
- Unverwechselbare Benefits: Gibt es bei Ihnen aussergewöhnliche Angebote wie ein Firmenvelo, Sabbaticals oder ein wöchentliches Team-Frühstück? Zeigen Sie, was Sie einzigartig macht.
Checkliste für Benefits:
- Homeoffice-Regelung
- Weiterbildungsmöglichkeiten
- Gehaltsangaben oder -spannen
- Firmenkultur und Freizeitangebote
- Unterstützung bei Kinderbetreuung
Wir haben den Benefits in Stellenanzeigen auf den Zahn gefühlt. Erfahren Sie, in welchen Branchen am meisten Benefits verwendet werden und welche bei den Jobsuchenden am besten ankommen.
Qualifikationen: Weniger ist mehr
Niemand möchte sich auf eine Stelle bewerben, bei der die Anforderungen utopisch wirken. Trotzdem finden sich auch 2025 immer wieder Stellenanzeigen mit ellenlangen Listen an Qualifikationen, die «zwingend erforderlich» sind. Das schreckt ab – besonders, wenn es sich um unrealistische Erwartungen handelt.
Wie Sie Anforderungen sinnvoll formulieren:
- Must-haves vs. Nice-to-haves: Beschränken Sie sich auf das Wesentliche. Schreiben Sie klar, was wirklich nötig ist – und was ein Plus wäre, aber nicht zwingend erforderlich.
- Keine Floskeln: Begriffe wie «teamfähig», «belastbar» oder «dynamisch» sind wenig aussagekräftig. Zeigen Sie lieber, was diese Eigenschaften konkret bedeuten. Zum Beispiel: «Sie arbeiten gerne in einem Team von 5 Personen und übernehmen Verantwortung bei Projekten.»
- Zahlen statt Unklarheiten: Statt «mehrjährige Erfahrung» geben Sie konkrete Zahlen an, z. B. «mindestens 3 Jahre Erfahrung in der Buchhaltung».
Beispiel:
Statt: «Wir suchen einen erfahrenen Teamplayer, der unter Druck exzellent performt.»
Besser: «Sie bringen mindestens 2 Jahre Erfahrung in der Kundenbetreuung mit und schätzen den Austausch im Team.»
Der richtige Aufbau macht den Unterschied
Stellenanzeigen mit einer klaren Struktur werden besser gelesen. In einer Auswertung haben wir herausgefunden, dass Stellenanzeigen mit 500 bis 1’000 Zeichen die höchsten Klickraten aufweisen.
Die optimale Struktur:
- Jobtitel und Einleitung: Wecken Sie Interesse, indem Sie direkt auf die Highlights des Jobs eingehen.
- Vorteile (Benefits): Starten Sie mit den Gründen, warum Kandidat:innen bei Ihnen arbeiten sollten.
- Aufgabenbeschreibung: Beschränken Sie sich auf 5 bis 7 Hauptaufgaben, die den Kern der Tätigkeit ausmachen.
- Anforderungen: Führen Sie nur wirklich notwendige Qualifikationen auf – übersichtlich und ohne Floskeln.
- Call-to-Action: Machen Sie deutlich, wie sich Interessierte bewerben können.
Die altbewährte AIDA-Formel ist auch 2025 bei Stellenanzeigen eine gute Idee.
Menschliche Sprache statt Fachjargon
Steife Formulierungen und übertriebener Fachjargon sind ein echter Killer in Stellenanzeigen. Schreiben Sie (fast) so, wie Sie mit einer Person sprechen würden.
Das funktioniert:
- Vermeiden Sie Übertreibungen: «Sie sind ein:e absolute:r Top-Performer:in» oder «Sie leben für den Erfolg» ist wenig glaubwürdig und schreckt eher ab.
- Ein bisschen Persönlichkeit zeigen: Wenn es zu Ihrer Unternehmenskultur passt, dürfen Sie auch humorvolle oder kreative Formulierungen verwenden.
Beispiel:
Statt: «Wir suchen eine:n engagierte:n Mitarbeiter:in, der/die in einem dynamischen Umfeld Synergien schafft.»
Besser: «Wir suchen jemanden, der/die Freude daran hat, mit einem Team voller enthusiastischen IT-Profis gemeinsam neue Projekte umzusetzen.»
Gendergerechte Sprache: Einfach und effektiv
2025 sind gendergerechte Stellenanzeigen ein Muss – nicht nur aus rechtlichen oder ethischen Gründen, sondern auch, weil sie bessere Ergebnisse erzielen. Kandidat:innen fühlen sich eher angesprochen, wenn die Anzeige alle Geschlechter einschliesst.
Best Practices für Gendering:
- Nutzen Sie bewährte Formate: Titel wie «Projektleiter/in» oder «Projektleiter/in (m/w/d)» sind für die meisten gut lesbar und erzielen die besten Klickraten.
- Bleiben Sie konsistent: Wenn der Jobtitel gegendert ist, achten Sie darauf, dass auch der Fliesstext geschlechtsneutral bleibt.
- Übertreiben Sie nicht: Ungewohnte Schreibweisen wie «Projektleitende» wirken oft sperrig und sind nicht besonders beliebt.
Call-to-Action: Bewerben leicht gemacht
Ein fataler Fehler in Stellenanzeigen: Es fehlt eine klare Aufforderung zur Bewerbung. Wenn Kandidat:innen am Ende der Anzeige nicht wissen, wie sie sich bewerben sollen oder wo, dann nützt die beste Stellenanzeige nichts.
Darauf sollten Sie achten:
- Seien Sie eindeutig: Formulierungen wie «Bewerben Sie sich jetzt und werden Sie Teil unseres Teams!» motivieren mehr als ein schlichter Hinweis auf den Bewerbungsprozess.
- Platzierung: Setzen Sie den Call-to-Action nicht nur ans Ende, sondern auch nach den Aufgaben oder Anforderungen.
- Unkomplizierte Bewerbung: Wenn der Bewerbungsprozess zu aufwendig ist, springen viele ab. Halten Sie die Hürden so niedrig wie möglich.
Beispiel für einen Call-to-Action:
«Klingt das spannend für Sie? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung – am besten noch heute! Einfach auf den Button klicken und Ihre Unterlagen hochladen.»
Sind Sie und Ihre Stellenanzeigen ready für 2025? Dann nichts wie los. Bringen Sie die Stellenanzeigen an die Frau und an den Mann.
Noch nicht ganz parat? Nutzen Sie unsere Checkliste, damit vor dem Aufschalten nichts vergessen geht.
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