«Hallo Unternehmen, hier kommt die Gen Z!» Diese Generation ist dabei, die Arbeitswelt nachhaltig zu verändern – und wird so gelobt, kritisch hinterfragt und gleichzeitig überinterpretiert wie keine zuvor. Aber was steckt wirklich dahinter?
Eins ist sicher: Unternehmen, die diese Generation erfolgreich ansprechen möchten, müssen ihre Rekrutierungsstrategien und Unternehmenskulturen entsprechend anpassen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie als Unternehmen den richtigen Zugang finden und was Studien dazu sagen.
Wer ist die Generation Z
Selbstbewusst und entschlossen formt die Generation Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren ist, ihre eigene Zukunft und bringt frische Impulse in die Arbeitswelt. Die Generation, die oft auch als «digitale Natives» bezeichnet wird, ist in der Regel in einer vollständig digitalisierten Welt aufgewachsen. Sie kennt keine Zeit ohne Internet, Smartphones und Social Media. Dies beeinflusst nicht nur ihre Kommunikation, sondern auch ihre Erwartungen an den Arbeitsplatz.
Was ist der Generation Z wichtig?
Studien zeigen, dass die Generation Z klare Erwartungen an ihre Arbeitgeber hat. Eine aktuelle Karrierestudie von Studydrive bekräftigt dies, indem sie unter anderem ermittelt, was die Generation Z bei ihrem Berufseinstieg als Hauptziele sieht: 43% der Befragten gaben an, dass es ihnen in erster Linie darum geht, ihre Lebenshaltungskosten eigenständig zu sichern, während die klassische Karriereleiter für sie eher von zweitrangiger Bedeutung ist.
Zu den zentralen Anforderungen dieser Generation gehören ausserdem:
- Flexibilität & Work-Life-Balance: Anders als Millennials und die Generationen davor, die oft Arbeit und Freizeit vermischen und ständig erreichbar sind, bevorzugt die Generation Z eine klare Trennung. Für sie geht es darum, die Arbeit an ihr Leben anzupassen, ohne dass diese beiden Bereiche ineinander übergehen. In einer Xing-Studie gaben 74% der Gen Z an, dass flexible Arbeitszeiten für sie Priorität haben. Für 66% ist zudem die Möglichkeit zum Homeoffice wichtig, bei den Millennials sind es 55%.
- Technologieaffinität: Generation Z ist technisch versiert und nutzt selbstverständlich digitale Tools und Plattformen, weswegen die meisten auch erwarten, dass Unternehmen technologisch auf dem neuesten Stand sind.
- Sinnhaftigkeit und Werte: Die Befragten dieser Generation möchten nicht einfach nur arbeiten, um Geld zu verdienen. 58% von ihnen wünschen sich einen Sinn hinter ihrer Arbeit. Sie bevorzugen Unternehmen, die ihre ethischen Werte teilen und sich für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung einsetzen.
- Karriereentwicklung und Weiterbildung: Diese Generation hat einen hohen Anspruch an persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Aus diesem Grund suchen sie auch nach Arbeitgebern, die ihnen diese Möglichkeiten bieten.
- Keine Angst vor Veränderungen: Die Mitglieder der Gen Z stehen für sich selbst ein und sind daher auch bereit, die Stelle schnell zu wechseln, wenn sie sich nicht gehört oder respektiert fühlen. Dies gilt auch, wenn ihre Arbeit keinen Sinn hat oder sie keine Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung sehen. Unter anderem werden sie oft als die illoyalsten Mitarbeitenden betitelt. Eine Studie von Xing zeigt, dass 48% der Berufstätigen in der Generation Z offen für einen Jobwechsel sind, während 14% aktiv nach einer neuen Stelle suchen. Zum Vergleich: Von den heutigen Millennials planen nur 9% ihren Ausstieg, und bei der Generation X sind es lediglich 6%.
Strategien und Tipps – Generation Z für sich gewinnen
Um die Generation Z für sich zu begeistern, sollten Unternehmen ihre Strategien anpassen und modernisieren. Hier sind einige praktische Tipps, passend zu den oben genannten Erwartungen
1. Digitale Recruiting-Methoden nutzen
Gen Z ist eine Generation von Digital Natives, die fast ständig online ist. Als Unternehmen sollten Sie daher vermehrt auf moderne Plattformen wie TikTok, Instagram oder YouTube setzen, um Ihre Arbeitgebermarke zu präsentieren. Dort können Sie authentische Einblicke in den Arbeitsalltag geben und sich als innovatives Unternehmen positionieren.
Tipp: Bei der Planung sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
- Kann sich die Generation Z mit Ihrem Unternehmen identifizieren?
- Haben Sie eine Unternehmenskultur, die zugänglich ist und Spass macht?
- Haben Sie Ihre Unternehmensstimme so angepasst, dass sie bei Ihrem Publikum Anklang findet?
Versuchen Sie, Ihre Recruiting-Methoden auf Ihr neues Publikum abzustimmen, welches Sie erreichen möchten. Dabei sollten Sie die Interessen und die Sprache der Generation berücksichtigen und diese nutzen, um für Ihre Zielgruppe greifbar zu wirken.
2. Sinnhaftigkeit und Weiterentwicklung
Vermitteln Sie Ihre Mission und Werte transparent und glaubwürdig – jede Form von Greenwashing kann das Vertrauen der Generation Z nachhaltig schädigen.
Bieten Sie Aus- und Weiterbildungsprogramme, Mentoring und Job-Rotationen an – so fördern Sie nicht nur das Wachstum Ihrer Mitarbeitenden, sondern binden sie auch langfristig an Ihr Unternehmen.
3. Flexibilität klar kommunizieren
Die Flexibilität in Ihrem Unternehmen sollten Sie bereits in der Stellenausschreibung deutlich kommunizieren. Zudem könnte die Einführung einer 4-Tage-Woche ein spannender Gedanke sein, der mit 82% sehr hohen Anklang bei den Befragten der Generation Z findet.
4. Einbindung in Entscheidungsprozesse
Die Generation Z erwartet, dass sie in Entscheidungsprozessen einbezogen und auf Augenhöhe behandelt wird. Sie hinterfragt festgefahrene Strukturen und schätzt eine offene Feedbackkultur. Starre Hierarchien und Aussagen wie «Das haben wir schon immer so gemacht» stossen schnell auf Ablehnung.
Statt Anweisungen bevorzugt die Generation Z ein Coaching-orientiertes Führungsmodell.
Ein effektives Coaching umfasst:
- Ziele festlegen und gewünschte Ergebnisse definieren.
- Stärken erkennen und Selbstwirksamkeit fördern.
- Fortschritte regelmässig überwachen und besprechen.
Diese Herangehensweise fördert die Motivation Ihrer jungen Mitarbeitenden.
Fazit: Handeln Sie jetzt, um die Generation Z für sich zu gewinnen.
Handeln Sie jetzt, um die Generation Z zu erreichen. Diese Generation stellt Unternehmen vor Herausforderungen, bietet aber auch Chancen für einen Kulturwandel, von dem alle profitieren. Offene Kommunikation und respektvolle Einbeziehung ihrer Ideen sind entscheidend. Führungskräfte sollten bereit sein, traditionelle Führungsmodelle zu überdenken und neue, flexible Strukturen sowie agilen Methoden zu fördern. Das Verständnis der spezifischen Bedürfnisse der Generation Z ist entscheidend, um im Wettbewerb um Talente erfolgreich zu sein.
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