Good Practice im Recruiting bei Mettler-Toledo: ein Experten-Interview

Mettler-Toledo geniesst nicht nur für seine Präzisionswaagen und andere Produkte einen guten Ruf, sondern auch bei Arbeitnehmer:innen. Wir wollten das Good Practice-Beispiel der Firma genauer beleuchten und haben hierfür bei Lorenz Bänziger, Recruiting Specialist und HR Professional am Schweizer Hauptsitz, nachgefragt. Im Interview erklärt er, welchen Herausforderungen er im Alltag des Recruitings begegnet und wie Mettler-Toledo diese erfolgreich angeht.

Herr Bänziger, können Sie in wenigen Sätzen erklären, was die Firma Mettler-Toledo (aus)macht?

Mettler-Toledo ist der führende Hersteller von Wägesystemen und weiteren Technologien für Anwendungen im Labor, der Industrie und im Handel. Wir agieren global und unsere Kultur ist von Innovation und internationalem Flair geprägt. Der globale operative Hauptsitz der Firma liegt hier in der Schweiz, in Nänikon-Greifensee. In der Schweiz beschäftigen wir etwa 1’800 Mitarbeiter:innen. Global hat die Firma rund 17’300 Mitarbeiter:innen in 40 Ländern.

Wir sind ein Team und arbeiten weltweit zusammen auf gemeinsame Ziele hin. Wir verfügen über eine globale Reichweite, denn mit Hilfe des einzigartigen Mettler-Toledo-Netzwerks erfüllen wir weltweit die Bedürfnisse unserer Kund:innen. Hierbei bieten wir herausragende Lösungen und suchen ständig nach neuen Lösungen, um die Prozesse unserer Kund:innen zu verbessern. Wir sind leistungsorientiert, integer und innovativ. Darüber hinaus liefern wir Qualität, sorgen für kontinuierliche Verbesserung und setzen Ressourcen mit Bedacht ein.

Was ist Ihre Aufgabe und Rolle bei Mettler-Toledo?

Ich bin einerseits im Bereich Talent Acquisition zuständig für die Rekrutierung von passenden Fachkräften, andererseits bin ich als HR Professional zuständig für allgemeine HR-Tätigkeiten für die Marktorganisation Schweiz.

In Ihrem Unternehmen sind aktuell rund 45 Stellen ausgeschrieben. Welche sind besonders schwierig zu besetzen?

Diese Frage können wir nicht spezifisch beantworten. Jede Stelle an sich hat ihre individuellen Herausforderungen, um passende Fachkräfte zu finden. Diese sind beispielsweise abhängig von der Region, dem geforderten Erfahrungslevel, den Sprachanforderungen und dergleichen.

Ist es in den letzten Jahren für Mettler-Toledo schwieriger geworden, passende Mitarbeiter:innen zu finden? Wenn ja, wie zeigt sich das?

Es herrscht weiterhin ein Arbeitnehmermarkt, auf dem sich auch Mettler-Toledo gegenüber anderen Arbeitgebern profilieren muss. Dies können wir unter anderem mit unseren attraktiven Arbeitsbedingungen und mit weiteren positiven Unternehmensmerkmalen erreichen, wie zum Beispiel unserer Kultur, unserem Image für hohe Qualität und der Marktführerschaft in vielen Segmenten.

Gibt es für verschiedene Bereiche unterschiedliche Herangehensweisen zur Besetzung der Vakanzen?

Natürlich gibt es regionale oder stufengerechte Unterschiede bei den Vakanzen. Jedoch stehen uns alle Kanäle für unsere Positionen gleichermassen zur Verfügung, die wir individuell nutzen können.

Auf kununu bekommt Mettler-Toledo eine überdurchschnittliche Bewertung als Arbeitgeber in der Branche. Was sind die Gründe dafür?

Dank hohem Ansehen als Arbeitgeberin geniesst Mettler-Toledo weiterhin einen sehr positiven Ruf. Dies verdanken wir verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise unseren attraktiven Leistungen, der offenen und angenehmen Unternehmenskultur, unserer Vision und unseren Werten, unserem hohen Engagement in der Nachhaltigkeit sowie auch unserem soliden wirtschaftlichen Wachstum und unserer Stabilität.

Wir haben nun über das externe Employer Branding gesprochen. Wie sieht es mit dem internen aus? Was macht Ihre Mitarbeiter:innen besonders zufrieden?

Die bereits zuvor angesprochenen Fringe Benefits werden von vielen Mitarbeiter:innen geschätzt. Dies sind beispielsweise die 40-Stunden-Woche mit mindestens 25 Ferientagen plus 4 bis 7 Brückentage über die Feiertage und Auffahrt. Die flexiblen Arbeitszeiten mit Gleitzeit und mit dem hybriden Arbeitsmodell von 40% Homeoffice werden ebenso geschätzt wie die attraktiven individuellen Weiterbildungsmöglichkeiten. Ausserdem stehen an unserem Standort Gratisparkplätze (kostenloser Strom für E-Autos) und ein Arbeitsplatz mit direkter ÖV-Anbindung zur Verfügung. Es gibt jährlich einen SBB-Gutschein von CHF 300.- sowie eine Ermässigung von CHF 500.— für ein Jahres-Fitnessabo. In unserem eigenen Personalrestaurant bieten wir unseren Mitarbeiter:innen eine gesunde und vergünstigte Verpflegung.

Welche Trends sehen Sie, die Unternehmen bei der Gewinnung und Bindung von Talenten berücksichtigen sollten?

Wenn ein Unternehmen attraktiv sein und bleiben möchte, dann müssen die verschiedenen Bedürfnisse der Arbeitnehmer:innen berücksichtigt werden. Dabei soll beispielsweise gegenüber den Mitarbeiter:innen ein hohes Vertrauen gegeben werden und es soll eine offene Kommunikationskultur bestehen.

Angenommen, ein Unternehmen steigt neu ein in Employer Branding und Mitarbeitergewinnung. Welche Tipps würden Sie diesem mit auf den Weg geben?

Legen Sie einen hohen Stellenwert auf Employer Branding und unterschätzen Sie die Thematik nicht.

Besten Dank für das Interview, Herr Bänziger.