Die Bewerbungsrate ist im Recruiting, was im E-Commerce ein Kaufabschluss ist. Während E-Commerce-Profis Online-Shops so optimieren, dass möglichst viele Einkäufe getätigt werden, sollten Unternehmen Ihre Karriereseite so gestalten, dass möglichst viele und vor allem passende Bewerbungen eingehen. Ein wichtiger Faktor beim E-Commerce ist die Conversion-Rate. Dabei wird gemessen, wie viele der Besucher des Online-Shops einen Kauf tätigen, einen Artikel dem Warenkorb hinzufügen oder ein anderes definiertes Ziel erfüllen. Die Pendants im Recruiting ist das Absenden der Bewerbung, der Klick auf den Bewerben-Button, die Nutzung der Weiterempfehlungs-Funktion usw. Wir zeigen Ihnen 5 Tipps, mit denen Sie Ihre Conversion-Rate möglichst hoch halten.
1. Jobtitel – aussagekräftig und zur Beschreibung passend
Der Jobtitel ist meist der erste Kontakt, den Sie mit Stellensuchenden herstellen. Er muss daher aussagekräftig und präzis, aber nicht zu lang und abschreckend sein. Auf Kreativität sollte hier verzichtet werden. Die dürfen Sie gerne beim Aufgaben- oder Unternehmensbeschrieb zum Einsatz kommen lassen. Wenn Sie auf der Suche nach einem Joggingschuh sind, klicken Sie auch eher das Produkt an, welches mit «atmungsaktiver, stossdämpfender Laufschuh für jedes Wetter» als «der neue Superschuh» betitelt ist. Bei der letzteren Variante können Sie ja nicht ahnen, welcher Schuh dahintersteckt. Dasselbe gilt für Stellentitel. Kein Mensch und keine Maschine kann ahnen, dass mit dem Jobtitel «Superstar» eine Pflegefachkraft gesucht wird. Wie Sie Ihre Jobtitel optimieren, verrät Ihnen unser Video.
2. Übersichtliche Gestaltung – alles auf einen Blick
Eine übersichtliche Stellenanzeige führt die Stellensuchenden automatisch zum Bewerben-Button – in unserem gewohnten Lesefluss von oben links nach unten rechts. Müssen sich Stellensuchende erst durch eine Stellenbeschreibung kämpfen, die kaum ein Ende findet und bis ins kleinste Detail beschreibt, was der Job beinhaltet, sind sie weg. Ebenso, wenn sie auf eine ähnlich lange Liste mit Anforderungen treffen. Auf einen Blick sollte man erkennen können, was die Aufgaben sind und was gefordert wird.
Wie eine Stellenanzeige übersichtlich gestaltet wird, wird in diesem Beitrag treffend dargestellt.
3. Benefits – einzigartig und auf die Zielgruppe angepasst
Warum sollte jemand in Ihrem Unternehmen arbeiten? Was haben Sie im Gegensatz zu anderen Arbeitgebern zu bieten? Nachdem Sie Stellensuchende mit einem passenden Jobtitel auf Ihr Inserat aufmerksam gemacht und spannende Tätigkeiten in einer übersichtlich dargestellten Stellenanzeige aufgeführt haben, fehlt noch die letzte Prise Salz, damit der Bewerben-Button auch angeklickt wird. Werben Sie mit Ihren Vorteilen um die Stellensuchenden und zeigen Sie, dass Arbeitnehmende Ihnen wichtig sind. Versuchen Sie möglichst einzigartige Vorteile zu bieten. Genau wie im Produkteverkauf brauchen Sie auch als Arbeitgeber einen Unique Selling Point (USP). Idealerweise bieten Sie für verschiedene Zielgruppen auch mit verschiedenen Benefits. Wenn Sie Ihre Zielgruppen genau kennen, wissen Sie, dass sich zum Beispiel junge Talente mit anderen Vorteilen überzeugen lassen als erfahrene Fachkräfte.
4. «Jetzt bewerben» – Call-To-Action gross und auffällig
Das Einreichen der Bewerbung ist im Bewerbungsprozess das, was beim Online-Einkauf das Hinzufügen eines Artikels zum Warenkorb ist. Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein paar perfekte Joggingschuhe gefunden und möchten diese gerne bestellen. Sie finden aber einfach nicht heraus, wo Sie die Schuhe zum Online-Warenkorb hinzufügen können. Also verlassen Sie den Online-Shop und wechseln womöglich zur Konkurrenz. Einem Bewerber oder einer Bewerberin ergeht es genau gleich, wenn er oder sie nicht erkennen kann, wo die Bewerbung eingereicht werden soll. Deshalb ist es unerlässlich, möglichst auffällige und ansprechende Call-To-Actions in Ihr Stelleninserat oder auf Ihrer Karriereseite einzubauen. Die Bewerben-Buttons dürfen ausserdem nicht übersehbar sein.
5. Bewerbungsweg – kurz und hürdenlos
Nochmals zur E-Commerce-Analogie: Wenn Sie die Schuhe nun dem Warenkorb hinzugefügt haben, möchten Sie bezahlen. Bestimmt ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie ein riesiges Formular ausfüllen mussten und am Schluss wurde etwas nicht richtig gespeichert. Oder Sie mussten erst Ihre E-Mail-Adresse bestätigen und danach nochmal alles ausfüllen. Wenn Sie jetzt den Einkauf nicht schon abgebrochen haben, haben Sie Durchhaltewillen, aber damit gehören Sie zur Minderheit. Beim Bewerben ist es genau gleich. Wer erst noch ein Formular mit 20 Feldern ausfüllen, 15 Fragen beantworten und am Schluss zusätzlich den CV hochladen muss, der oder die bricht mit hoher Wahrscheinlichkeit den Bewerbungsprozess ab. Erst recht, wenn die Speicherung nicht richtig funktioniert. Also sollten Bewerbungsformulare möglichst kurz, einfach, hürdenfrei und bitte ohne Registrierung auszufüllen sein Für eine hohe Conversion-Rate sind One-Click-Bewerbungen am besten. Machen Sie es Ihrer Zielgruppe so einfach wie möglich – vor allem bei Jobs, die schwierig zu besetzen sind.
Ein Bonus-Tipp zum Schluss: Weniger ist mehr. Je mehr Stellensuchende Sie auf Ihre Stellenanzeige locken, desto grösser ist die Chance, dass Sie abspringen. Vor allem, wenn Sie versuchen ein möglichst breites Publikum anzusprechen. Es lohnt sich, das Zielpublikum möglichst klar einzugrenzen und so nur passende Menschen zu erreichen. Ihre Conversion-Rate wird automatisch höher und die Bewerbungen passender.
2 Antworten zu «5 Tipps, die Ihre Conversion-Rate in die Höhe schnellen lassen»
[…] mehr und gezieltere Informationen über Unternehmen und Job vorhanden sind, desto mehr steigt die Conversion-Rate. Am Ende steht der Klick auf den Button, welcher die Conversion auslöst. Wie bei einem Webshop, […]
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